St. Petri in Wolgast

Hoch thront St. Petri über den Dächern von Wolgast. Die Anfänge der Kirche gehen zurück auf Bischof Otto von Bamberg, der unter Herzog Boleslaw III. von Polen die Christianisierung von Vorpommern erfolgreich betrieb, und dessen Spuren man noch in vielen vorpommerschen Kirchen begegnet. Er ließ den Tempel des slawischen Gottes Jarovit zerstören und an seiner Stelle ein christliches Bauwerk errichten, dessen Bau im Jahr 1128 begann.

Die heutige dreischiffige Backsteinbasilika ist die dritte der St. Petri Kirchen, die hier im Laufe der Jahrhunderte gebaut wurden. Sie entstand gegen Ende des 14. Jahrhunderts, die Kapellen wurden im 15. Jahrhundert angebaut.

Bei der 1713 auf Befehl Zar Peters des I. von Russland erfolgten Einäscherung der Stadt brannte auch die Kirche St. Petri völlig aus. Verschont wurden lediglich Teile des südlichen Seitenschiffs und die beiden Südkapellen. Der einstürzende Turm zerstört einen Großteil der Gewölbe. 1716-1728 baute man die Kirche wieder neu auf.

Ihr mächtiger Turm mit dem achteckigen Aufsatz ist weithin sichtbar, obwohl er seit dem Stadtbrand von 1920 nur noch ein bescheidenes zeltförmiges Flachdach trägt – nichts ist dauerhafter als ein Provisorium. Vom Kirchturm hat man einen guten Überblick über das Stadtgebiet.

Ausmalung des Gewölbes im Chorumgang

Das hallenartige Kircheninnere präsentiert sich weiß gekälkt, nur in den Gewölben des Chorumgangs finden sich Reste der einst prächtigen Ausmalung der Basilika.

Wie so oft bei Kirchen, die dicht am Meer stehen, finden sich auch in St. Petri Schiffsmodelle als Votivgabe. Seefahrer spendeten sie als Opfergabe nach gelungener Reise oder überstandenen Gefahren, Zurückgebliebene zur Erinnerung an ihre auf See ums Leben gekommenen Angehörigen den Kirchen. In der Petrikirche sind drei dieser Schiffsmodelle erhalten. Herausragende Sehenswürdigkeit in der Kirche ist aber der Zyklus von 24 Bildern des Totentanzes des Wolgaster Reeders Caspar Siegmund Köppe.

Sarkophage der Wolgaster Herzöge

Wer in die Gruft unter dem Chor steigt, der findet dort die Särge der Wolgaster Herzöge. Neun Zinnsärge gehören zur Grablege, darunter der Prunksarkophag von Herzog Philipp Julius aus dem Jahr 1625.

Seit 1992 wird die Petrikirche umfassend saniert, ein Förderverein sammelt Spenden für die Finanzierung der Sanierung.


Kirche St. Petri

Am Kirchplatz 7, 17438 Wolgast
kirche-wolgast.de

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